Deutschland ist der größte Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt Europas und liegt damit auf Platz 5 der Weltrangliste. Rund 15 Millionen Zeitungen erscheinen täglich, dazu kommt eine Reihe von Wochenzeitungen und Sonntagsmagazinen. Größere Zeitungsmärkte findet man in China, Japan, Indien und den USA. Doch nicht nur der Zeitungsmarkt verändert sich, sondern auch das Leseverhalten. Vor allem Nachrichten werden nur noch in Kurzform wahrgenommen.
Eine beeindruckende Statistik
Die Statistik des deutschen Zeitungsmarktes ist durchaus sehenswert. Im Jahr 2018 sind in Deutschland insgesamt 312 lokale und regionale Zeitungen erschienen. Der Großteil davon sind Abonnement-Zeitschriften. Dazu kamen sieben überregionale Zeitungen und acht Zeitungen im Straßenverkauf. 23 Wochenzeitungen, sechs Sonntagszeitungen und insgesamt 323 Tageszeitungen komplettieren diese Statistik, die vom Bundesverband der deutschen Zeitungsverleger veröffentlicht wurde. Mit dem Verkauf von Zeitungen sowie mit Werbeerlösen machten die Verlage damit einen Gesamtumsatz von rund 7.5 Milliarden Euro.
Strukturelle Veränderungen am Markt
Die Umsätze der Zeitungsbranche sind nach wie vor sehr hoch, doch zeichnet sich seit einigen Jahren ein deutlicher Umsatzrückgang ab. Dieser Trend wird nach Meinungen von Experten auch in naher Zukunft anhalten. Die meisten Zeitungen machen den Hauptumsatz nicht durch den Zeitungsverkauf, sondern durch Werbung. Der Anteil am gesamten deutschen Werbemarkt beläuft sich jedoch auf lediglich 17 %. Den Hauptwerbeträger stellt nach wie vor das Fernsehen dar, dicht gefolgt von Online-Werbung. Da die Online-Werbung an Bedeutung zunimmt, geht dies zumeist auf Kosten der Printmedien. Deshalb bauen viele Printmedien ihre Internetpräsenz aus. Viele Zeitungen und Zeitschriften können über das Internet online gelesen und online abonniert werden. Heute werden in Deutschland bereits 1,45 Millionen Zeitschriften rein online verkauft. Diese Tendenz wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzten und sogar noch verstärken.
Die Deutschen lesen gerne Zeitung
In Deutschland liest rund 94 % der Bevölkerung regelmäßig mindestens eine Zeitung. An den Wochenenden verbringen deutsche Leser rund 39 Minuten mit dem Lesen von Printmedien. Im Gegensatz dazu lesen derzeit rund 13 Millionen Menschen eine Zeitung online. Durchsucht man die einzelnen Statistiken zum Leseverhalten der deutschen Bevölkerung, so fällt auf, dass die meisten Zeitungsleser aus dem urbanen Bereich kommen. In ländlichen Regionen wird deutlich weniger Zeitung gelesen. Der Leser von heute will vor allem kurz und bündig über Neuigkeiten informiert werden und bevorzugt deshalb kurze Texte. Das gilt auch für die Informationssuche im Internet. Auch dort will der User rasch und unkompliziert das Wichtigste erfahren. Lange Texte werden eher bei Themen bevorzugt, welche das Interesse der Leser besonders wecken oder wenn der Bedarf besteht, sich über ein Thema eingehend und umfassend zu informieren.