Printmedien können entweder mit Hilfe eines Abonnements regelmäßig gelesen werden oder man kauft sie einfach am nächsten Kiosk. In Deutschland werden derzeit rund 10 Millionen Lokal- und Regionalzeitschriften per Post oder per Zeitungsausträger an die einzelnen Haushalte zugestellt. Bei Tageszeitungen fällt dieser Anteil wesentlich geringer aus. Nur 200.000 Exemplare von Tageszeitungen werden durch ein Abo bestellt. Die meisten Tageszeitungen werden am Kiosk oder auf Bahnhöfen gekauft. Laut Statistik haben im Zeitraum von 2011 bis 2018 jedoch über 28 Millionen Personen ein Abonnement einer Tageszeitung in Anspruch genommen.

Weniger Abos aber mehr Internet?

Das Abonnement im Printmedienbereich ist nach wie vor rückläufig. Das betrifft in erster Linie die Ausgaben der Tagespresse. Tageszeitungen finden scheinbar weniger Leser als noch vor einigen Jahrzehnten. Viele lesen eine Tageszeitung heute nur noch im Internet. Auf die Printausgabe greifen Leser nur an Wochenenden zurück. Auch die Auflagenstärke der deutschen Tageszeitungen hat sich seit der Jahrtausendwende halbiert. Dieser Trend wird wohl kaum aufzuhalten sein, doch arbeitet man an Strategien, welche dieses Problem lösen sollen. Einige dieser Strategien zeigen bereits heute die ersten sichtbaren Erfolge.

Ein möglicher Weg aus dem Dilemma soll zum Beispiel das digitale Abo sein. Viele Zeitungen haben sich auf diesen Weg bereits eingestellt. Deshalb werden täglich Newsletter oder Podcasts verfasst. Zeitungen können im Abonnement vollständig gelesen werden, während normale Internetnutzer ohne Abo nur auf Artikelausschnitte zugreifen können.

Für die Zeitungsmacher hat sich aus diesem Grund auch die Arbeit dementsprechend verändert. Früher konnte ein Journalist Artikel über Themen schreiben, für die er sich gerade interessierte. Heute werden nur noch jene Artikel gedruckt, die entweder bezahlt sind oder die einen breiten Leserkreis positiv ansprechen.

Trotz aller Bemühungen setzen die meisten Zeitungsverleger nach wie vor auf Printmedien. Das gilt sowohl für die Zeitungsabonnements als auch für das Werbegeschäft.

Digitalisierung als Herausforderung

Auch für das Zeitungsabo stellt die Digitalisierung eine Umstellung dar. Früher wurden Zeitschriften per Post oder mittels Zeitungsboten an die Haustür geliefert. Heute und in naher Zukunft werden die Zeitungen eben online gelesen. Manche Tageszeitungen spielen daher mit dem Gedanken, die tägliche Presse einzustellen und stattdessen nur noch Wochenendausgaben in gedruckter Form anzubieten. Mittlerweile gibt es bereits sogenannte E-Kioske. Da sind digitale Plattformen, die das Lesen von Zeitungen und Zeitschriften online anbieten. Man kann dort ein Abo erwerben und zu einem günstigen Preis gewisse Zeitschriften jederzeit und überall lesen.

Heute sind bereits viele Zeitungen und Zeitschriften auf den digitalen Abonnement-Zug aufgesprungen. In Deutschland nutzen diese Möglichkeiten bereits namhafte Zeitungen wie „Die Zeit“ oder „Die Süddeutsche Zeitung“. Immer mehr Zeitungsverlage folgen diesen Beispielen. Für nur wenige Euro kann der Leser zu jeder Zeit die neuesten Artikel vollständig lesen. Auch Tagespäße werden dabei verkauft. Mit einem Tagespaß ermöglichen es Zeitungsverlage, innerhalb von 24 Stunden auf sämtliche Artikel in allen im Verlag erscheinenden Zeitungen zuzugreifen.

Die digitale Vermarktung

Im herkömmlichen Zeitungsmarkt generieren die Verlage ihre Einnahmen hauptsächlich aus dem Anzeigengeschäft und aus dem Vertrieb ihrer Zeitschriften. Im Internet läuft dieses Geschäft ähnlich ab. Hier können sowohl aus dem Verkauf einzelner Artikel und dem Verkauf von elektronischen Abonnements Gelder gewonnen werden als auch durch die Platzierung von Werbung auf den jeweiligen Webseiten. Die digitale Vermarktung hat also durchaus ihre positiven Seiten für den deutschen Zeitungsmarkt. Zwar ändern sich die Rahmenbedingungen für die Verlage, doch das Geschäft als solches kann trotzdem in anderer Form weiterlaufen. Das sorgt bei vielen Zeitungsmachern zumindest für einen Zweckoptimismus.