In Deutschland gibt es einen umfangreichen Printmedienmarkt. Dieser gliedert sich in die Tagespresse, Publikumszeitschriften und Fachmagazine.

Die Tagespresse

In Deutschland gibt es derzeit 325 Tageszeitungen. Die Gesamtauflage aller dieser Printmedien beläuft sich auf rund 15 Millionen. Machte die Tagespresse früher den Hauptumsatz mit Werbeeinschaltungen und nur ein Drittel des Umsatzes durch den Vertrieb der Zeitungen, so hat sich dieses Profil in den letzten Jahrzehnten geändert. Mittlerweile entfällt der Hauptumsatz der Tagespresse auf den Zeitungsvertrieb. Das heißt, die Einnahmen werden vorwiegend aus dem Zeitungsverkauf am Kiosk oder durch Abonnements erzielt. Am Werbemarkt partizipieren die Tageszeitungen mit einem Anteil von rund 17 %. Tageszeitungen werden in Deutschland an über 108.000 Verkaufsstellen angeboten. Damit verfügt Deutschland auch über das dichteste Netz an Zeitungshändlern.

Publikumszeitschriften

Unter Publikumszeitschriften versteht man jene periodisch erscheinenden Druckwerke, die sich an die breite Masse der Bevölkerung richten. Sie bilden damit eine eigene Kategorie in der Presselandschaft. Diese Zeitschriften generieren ihre Einnahmen hauptsächlich aus dem Verkauf von Abonnements. Der Anteil am Werbemarkt beträgt lediglich 7 %. Publikumszeitschriften werden hauptsächlich in der Freizeit gelesen und beschäftigen sich deshalb auch mit populären Themen wie Sport, Unterhaltung oder Musik. Die häufigsten Publikumszeitschriften stellen Frauen- und Männermagazine, Programmzeitschriften sowie Jugendzeitschriften dar. In Deutschland werden in erster Linie Programmzeitschriften gelesen. Danach folgen Nachrichtenmagazine, Frauenzeitschriften sowie Wirtschaftsmagazine. Viele dieser Zeitschriften verfügen deshalb über eine relativ große Auflage.

Die Fachmagazine

Zu den bedeutendsten deutschen Fachmagazinen gehört sicherlich das Deutsche Ärzteblatt. Das Ärzteblatt wurde bereits im Jahr 1872 gegründet und fungiert als offizielles Medium der Ärztekammer. In der deutschen Fachpresse erscheinen rund 10.000 verschiedene Titel. Viele dieser Titel erscheinen mittlerweile auch online und verzeichnen im Internet ein reges Nutzeraufkommen. Die höchsten Zuwächse an Online-Usern verzeichneten 2018 vor allem das „Deutsche Ärzteblatt“ sowie die „Pharmazeutische Zeitung Online“. Die Fachpresse verzeichnete in Deutschland im letzten Jahr sogar eine Umsatzsteigerung. Den Kernpunkt des Wachstums bildet dabei das Online-Segment. Allein mit dem digitalen Angebot schaffte die Fachpresse einen Jahresumsatz von insgesamt 2,56 Milliarden Euro im Jahr 2018. Im Gegensatz dazu hat sich der Verkauf der Printausgaben jedoch leicht abgeschwächt, stellt aber nach wie vor den größten Teil der Umsatzerlöse dar.

Fast zwei Drittel aller Fachzeitschriften werden heute in Deutschland digital angeboten. Die Fachpresse ist damit eine der ersten Zeitungsbranchen, die erfolgreich in die digitale Welt eingetaucht ist. Das sorgt natürlich für viel Optimismus bei den deutschen Medienmachern. Die Fachpresse rechnet 2019 mit einer weiteren Steigerung der Online-Umsätze. Deshalb vergrößern viele Medienhäuser ihr Onlineangebot.

Altpapier und Zeitungsmarkt

Im Gegensatz dazu hat sich der konventionelle Zeitungsmarkt stark abgeschwächt, was sich auch im Verbrauch von Papier niederschlägt. Den höchsten Verbrauch von Papier verzeichnete die deutsche Presseindustrie in den Jahren 2000 und 2001. Damals boomten Anzeigenblätter, und auch Gratiszeitungen drängten vermehrt auf den Markt. Als Ursache dafür bezeichnen Experten die Privatisierung der Deutschen Bundespost und die Börsengänge verschiedener junger Unternehmen aus der Branche. Dieser Trend hat sich jedoch in den letzten zehn Jahren wieder umgekehrt. Im Jahr 2016 wurde so viel Druckpapier verbraucht, wie in gegen Ende der 1980er Jahre.

Nach wie vor genießen die deutschen Zeitungen jedoch ein großes Ansehen und spielen in der Wirtschaft eine bedeutende Rolle. Rund drei Viertel der Deutschen lesen zumindest eine Zeitung oder ein Magazin. Deshalb sind Zeitungen und Zeitschriften auch in der Medienbranche noch immer sehr gefragt. Durch die Digitalisierung wird sich diese Tatsache nur verändern aber nicht zunichte gemacht.